Gesammeltes Juni 2025

Eine Freundin hat die Pride-Flagge gehisst.

Und sich den Spruch gefangen (von eigentlich wohlgesonnener Seite):
„Leute, die anders sind, müssen eben mal versuchen unter dem Radar zu fliegen, statt auf sich aufmerksam zu machen.“

Dabei ist Sichtbarkeit gerade wichtig. Die Anzahl der Homosexuell Veranlagten dürfte recht konstant sein. Früher waren sie aber versteckt (mussten sie sich auch verstecken), da hielt man sie für eine kleine Randerscheinung. Erst durch die Aufmerksamkeit wurden Rechte geschaffen. Oder anders gesagt: wenn alle Homosexuellen immer unter dem Radar geflogen wären, hätten wir die „Ehe für Alle“ nicht. Vielleicht wäre sogar noch Homosexualität strafbar.

Es ist heute einfacher, eine Reichskriegsflagge aufzuziehen als eine Prideflagge. Komisch, dass keiner zu Rechten hingeht und sagt “Leute, die anders sind, müssen eben mal versuchen unter dem Radar zu fliegen, statt auf sich aufmerksam zu machen.”

Ich finde, dass Leute, die sagen: „ich möchte Frieden, wir sollten keine Waffen mehr an die Ukraine liefern“ nicht weit genug denken. Mein Vorschlag: die EU sollte Waffen an Russland liefern. Klar werden dann sehr schnell ein paar Ukrainer sterben und während des folgenden Friedens werden viele gefoltert werden und/oder verschwinden und generell werden vermutlich die Ukrainer unterdrückt – aber Frieden wäre dann.

Bis Putin den nächsten Staat angreift.

Die Presse berichtet:

Frau Klöckner hat vorsorglich Frau Nietzard von den Grünen verboten, ihre Kleidungsstücke mit den Aufdrucken “ACAB” und “Eat the rich” im Bundestag zu tragen.

Die Presse berichtete nicht:

Stattdessen schickte Frau Klöckner eine Baseballcap und einen Pullover mit den Aufschriften “Nestle” und “Eat us rich”.

AfD-Verbot? CDU: „Da haben wir rechtliche Bedenken.“

Gerichte: die neue „wir weisen die Leute an der Grenze ab“-Regel verstößt gegen das Gesetz. (Abgesehen davon, dass es wenig effektiv ist außer bei der Staugenerierung, da die Schleuser intelligenter sind als die Urlauber.)

Merz und Dobrindt trotzig: „Und? Wir machen weiter!“ Dobrindt: „Geltendes Recht hat mich noch nie interessiert. Notfalls mache ich Scheuer zu meinem Nachfolger, dann ist der Schuld.“

Die rechtlichen Bedenken beim AfD-Verbot haben wir früher „ich habe Schiss, es zu verkacken“ genannt.

Dafür versucht gerade Frau Klöckner, das würdevolle Amt der Bundestagspräsidentin zu einem Twitter-geboosteten Ego-Shooting umzufunktionieren. Vorschlag: „Let’s impeach Mrs. President!“

Blick über den Teich: „Flood the zone with shit“. Die sehr erfolgreiche Strategie von Donald Trump: er und seine Freunde werden reicher. Die deutsche Übersetzung „södern“ bleibt da etwas hinterher, da letzterer glücklicherweise nur die gleiche Motivation zum verbalen Output, nicht aber die gleiche Umsetzungsfreude hat.

Das peinliche an der Bedeutung der deutschen Politik ist, dass selbst die gemeinsame Anstrengung der CDU/CSU-Spitze gerade mal zu einem Zehntel Trump reicht.

Jetzt hat das Berliner Verwaltungsgericht in einem konkreten Fall gesagt: „So wie der Dobrindt das gemacht hat, ist das leider nicht mit deutschem und europäischen Recht vereinbar.“

Rechte Medien wie Nius schäumen und haben gleich den Grund ausgemacht: der eine Richter ist GRÜNER! (Wobei ich da bisher noch keine Info habe, ob das überhaupt stimmt.)

Auch die Regierung sieht den Fehler beim Verwaltungsgericht, nicht bei sich.

Im Spiegel wird in einem Kommentar Dobrindt geraten: „Standhaft bleiben!“ Er solle nicht den Kurs ändern – eine effektivere Einwanderungspolitik ist der demokratische Wille der Mehrheit.

Da ist schon sehr viel richtiges dran. Ich vermute sogar, dass 99% der Deutschen für eine effektivere Einwanderungspolitik ist. Wir werden sie nur nicht kriegen. Weil eine effektivere Einwanderungspolitik nicht „Wie sperren wir alle auf möglichst populistische Weise aus“ ist.

Was gerne runterfällt – und um Schelte vorzubeugen: viele Medien melden das auch -: das Verwaltungsgericht hat sogar gesagt, dass es rechtliche Möglichkeiten sieht, das Dublin-Verfahren an der Grenze oder im grenznahen Bereich durchzuführen. Aussage des Gerichts: Nur die von Dobrindt veranlassten Zurückweisungen sind europarechtswidrig, und dem Beschluss der Bundesregierung fehlte eine ausreichende Begründung.

„Komisch“ ist daran nur, dass Dobrindt nicht von der Presse zerrissen wird wie einst Habeck wegen des bösen Heizungsgesetzes (und dort hauptsächlich wegen der Punkte, die schon im Vorläufergesetz der CDU/CSU standen). Und das ein vermeintlich grüner Richter mehr sagt als „geht nicht, basta“ – und die Regierung nur mit einem trotzigen „geht doch, basta“ antwortet.

Aus dem Rollenspiel: „Einhörner sind Freunde, nicht Futter. Obwohl: eigentlich nur so ne Art Fleisch am Stiel.“

Blättern in einem alten Do it yourself-Buch aus den 80ern. Kapitelüberschrift: „Perfekt nageln für eine schnelle Verbindung“ Auch ein guter Pornotitel.

Trump hat in Los Angeles… ach lasst mal. Ich kommentiere erst, wenn die Nationalgarde mit Panzern in Havard auftaucht.

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Was ich lese: “Wenn sie diese 14 Personen erkennen, liegt ihr IQ über 140!“

Was ich denke: „Wenn Sie dieses Quiz überhaupt anklicken, ist das ein gutes Indiz dafür, dass Sie sich über einen IQ über 140 keine Gedanken machen müssen.“

Man darf durchaus sagen, dass man nichts mehr sagen darf. Man sollte dann aber den Widerspruch selbst entdecken.

Hatte ich schon mal erwähnt, dass eine Freundin mal eine Antwortmail von einer Arztpraxis bekommen hat, dass man ihr nicht antworten würde, weil sie ihre Mail außerhalb der Sprechstunde geschickt hatte?


Das interessante an unserem Innen-Dobrindt ist ja, dass er meint, dass das Verhalten der AfD nicht ausreicht – 2012 fand er es aber durchaus sinnvoll, alle Anstrengungen zu unternehmen, ein Verbotsverfahren gegen die Linkspartei anzustoßen. Quelle gefällig? https://www.zeit.de/…/2012-01/dobrindt-linkspartei-verbot


Lese immer wieder, dass man Probleme mit Radfahrern vermeiden könnte, wenn diese endlich einen Führerschein machen müssten. Verstehe die Argumentation und fordere, dass Autofahrer mehr Führerscheine machen müssten. Mindestens 5 pro Autofahrer.


Auf die als Aussage getarnte Frage „Ich hoffe, der Salat lebt noch“ mit „Gerade kam eine Fliege raus. Die hat den Kontakt überlebt“ zu antworten, gilt nicht als vertrauensfördernde Maßnahme.


Wenn man bei Facebook bei den dämlichsten Kommentaren bzgl. Verkehrsgeschehen und -recht guckt, landet man meistens bei Leuten, die das Motorrad schon im Profilbild haben.

Und dann denke ich mir immer:

1. Das erklärt manches Manöver von Motorradfahrern.

2. Vermutlich denken gleichzeitig mindestens 2 weitere Motorradfahrer „Hoffentlich schließt keiner wegen dem Idioten auf uns“

Merksatz für heute: Unkraut ist auch nur Salat mit schlechtem Ruf.


Deutsche Sätze in der Anwendung… Einfach mal vor den Kanzler stellen und sagen: „Hättest Du halt was Anständiges gelernt.“