Julius (von Tobias Schilgen und Carsten Thurau)

oder:

der gallische Unfrieden

Es war einmal ein von Geltungsdrang befallener, mehr oder weniger berühmter Politiker im alten Rom, der, von Schulden geplagt, auszog, den Galliern das Fürchten zu lehren. Dieser Mann war zwar ein hervorragender Taktiker, jedoch scheint er unter Minderwertigkeitskomplexen gelitten zu haben, sprach er doch immer in der dritten Person von sich.

Ganz Gallien war in drei Teile aufgeteilt: Gelbien, Aquamineralien und Celtera vinum. Der vierte Teil war ein kleines, von unbeugsamen Galliern bewohnten Dort in dem Gebiete Amorica, umgeben von den römischen Campingplätzen Kleinbonum, Laudanum, Babaorum und Aquarium. Unser alter Julius erkannte in seiner Genialität, daß dieses Land reich an den Schätzen war, die er und seine Männer brauchten: Wein, Weib, Gesang und Käse. Mit dem Ziel, seinen Kontostand aufzustocken und seine Komplexe abzubauen, stellte er eine Schlägertruppe zusammen. So zog er über die Alpen nach Gallien.

Unglücklicherweise waren die Helvetier gleichzeitig auch von dem Wahn befallen, ganz Gallien zu erobern. So kan es, wie es kommen mußte: die beiden Gruppen trafen sich in einem entlegenen Wirtshaus in Alesia.

Es begann die entscheidende Schlacht.

Julius und Orgastorix setzen sich an einem Tisch zusammen.

Schweigen !!! – In der Ferne hört man einen Käuzchenschrei. Die Wirtin ist einer Ohnmacht nahe. Angstschweiß bricht unter den tapferen römischen Kriegern aus. Ein weniger tapferer Helvetier versucht zu fliehen.

Zu spät !!!

Zum letzten Mal sehen sich die beiden bis auf die Zähne bewaffneten Heerführer in die Augen.

Da !!!

Die Wirtin bricht zusammen, fünf Würfel fallen auf den Tisch. Entzückt ruft Julius :“Alea iacta est!“ und startet mit einer „großen Straße“. Mit eiskaltem Blick und ebensolchen Fingern zieht Orgastorix den Würfelbecher zu sich heran, entsichert ihn. Kühn kontert er mit einer Chance.

Und so ging es weiter, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Punkt um Punkt. Doch zur dritten Nachtwache war die Schlacht noch immer nicht entschieden. Dann muß irgendwann ein Würfel verloren gegangen sein, denn der Ausgang des Spiels ist bis heute nicht bekannt …

Man weiß nur, daß unsere tapferen Krieger durch den reichen Genuß gallischer Weine vom brutalen Krieg zum brüderlichen Saufgelage wechselten.

Und die Moral der Geschicht:

                                                            Trau den gallischen Weinen nicht !!!

                                                            Oder doch ???                                    Prost !

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.