Gedanken zum neuen Jahr

Wir schreiben mittlerweile 2012. Täglich wird Griechenland morgen gerettet. Heute geht noch nicht, weil (kreuzen sie bitte an)

  • Die griechische Regierung erst morgen sich einigen wird.
  • Das Wetter heute  so schlecht ist.
  • Irgendeine Ratingagentur erst morgen rät.
  • Merkel und Sarkozy ihren Griechenlandurlaub noch buchen müssen.

Und dabei ist noch so viel Schönes vorgefallen – und ich habe die Lösungen für alle Probleme.

Vladimir Putin wirft der Opposition Führungslosigkeit vor. Opposition ist in Russland glaube ich gleichbedeutend mit „die Parteien, deren Anführer gerade in Gefängnissen hocken“. Da ist Führung nicht möglich außer mit einem Handy. Lösung: einfach das Handyverbot in russischen Gefängnissen aufheben, schon klappt das wieder mit der Führung.

Die CSU will die NPD finanziell austrocknen, weiß aber noch nicht wie. Lösung: Parteienfinanzierung wird nicht mehr in Euro sondern in griechischen Staatsanleihen ausgezahlt.

Laut Boulevard suchen Detektive Lothar Matthäus. Und das schlimme: die finden ihn nicht. Da kann jeder Fußballfan weiterhelfen: da wo der Stuhl des Trainers am zersägtesten aussieht, da lauert er schon im Hintergrund.

Volker Bouffier – wer den nicht kennt: das ist unser Ersatz-Koch in Hessen – Bouffier sagt: „Die CDU muss sich endlich wieder um ihre Stammwähler kümmern.“ Aber er sagt nicht wie. Mein Tipp: eine Erhöhung des Pflegegeldes würde einen Großteil der CDU-Wähler glücklich machen.

Eine Geschäftsführerin der Berliner Piraten ist wegen ihrer Esoterik-Seminare in Kritik geraten. Erst mal: Piraten mit Geschäftsführer – früher hieß Kapitän. Bei anderen Freibeutern mittlerweile Vorstandvorsitzender. Und dann ist das doch ihre Sache. Solange die nicht sagt: “He, ich kann die Hand auflegen und die Politik funktioniert wieder.“ Der letzte, der das zu können glaubte, ist jetzt Internetberater bei der EU.

Frage: Wer zahlt eigentlich für die platzenden Silikonkissen der Firma PIP? Die Firma ist pleite. Deren Chef ist pleite. Wahrscheinlich die Allgemeinheit in irgendeiner Form (Kassenbeiträge). Ich frage mich nur: wer hat für den Chef eigentlich die Kaution bezahlt, er selbst ist doch pleite?  Da habe ich jetzt auch keine Antwort.

Frage: wenn man den Wulff loswerden würden – wer soll denn da Nachfolger werden? Ich möchte keine Quälerei wie bei „Wetten dass“. Zum Schluss macht das auch noch der Lanz… Wer kommt denn noch in Frage?

  • Helmut Schmidt – nein, Rauchverbot in Bellevue
  • Gesine Schwan – nein, sie  hat gehört, dass sie dann den Friseur wechseln muss, ihrer will in Frankfurt (Oder) bleiben
  • Heesters – der Name wäre vor 2 Monaten noch witzig gewesen. Leider muss der Bundespräsident nur politisch scheintot sein
  • Lothar Matthäus (wenn die Detektive ihn finden) – ja das passt als Kandidat. Aber wenn es ernst wird, kriegt er den Job doch nicht.
  • Hape Kerkeling – der hat noch sinnvolle Projekt vor. Sagt er. Oder Horst Schlämmer.

Lösung: Im Gegensatz zum Ehepaar Marcos, Silvio Berlusconi oder Robert Mugabe ist der Wulff doch gar nicht so schlimm. Oder hat schon jemand Frau Wulffs Schuhschrank inspiziert?

Außerdem ist ja alles vorbei. Der Seehofer: bei Wulff ist alles beleuchtet, es ist alles gesagt. Bis mal wieder einer den Stecker zieht.

Ein paar Leute lösen auch von selbst. Die Oberpiratin Wissband hört erst mal auf. Sie will ihre Diplomarbeit fertig machen. Die etablierten Parteien können da nur spotten. Für das bisschen aus-dem-Internet-zusammenkopieren auf die Politkarriere verzichten?

Deutsche Professoren wollen mehr Gehalt. Eine Begründung für das höhere Gehalt ist das lange Auswahlverfahren. Man kriegt also nicht Geld, weil man als Professor was leistet, sondern weil man das universitäre Dschungelcamp überlebt hat. Eine zweite Begründung ist das Ansehen der Professoren in der Gesellschaft… ist das übertragbar? Zahlt der Wulff für seinen Job statt was zu kriegen?

Der Chef der Barmer Ersatzkasse fordert die Schließung der Kliniken wegen der Kosten. Er beruft sich auf einen Bericht, den er wahrscheinlich hat mal lesen lassen. In dem steht drin, dass die Krankenkassen selbst mit ihrer internen und von Ärzten verlangten Bürokratie ein gewaltiger Kostentreiber sind. Laut Studie sänke der Beitrag bei schlankeren Strukturen von 15,5% auf 14,2%. Aber immer besser, in fremden Ställen mit Mist zu werfen.

Barmer – das ist übrigens ein Verein, der einer mir gut bekannten Verwandten immer mit dem Argument zum Krankenkassenwechsel kam, dass ihre Techniker Krankenkasse doch bald Zusatzbeiträge erheben würde… Die scheinen die gleichen Quellen zu haben wie Rating-Agenturen.  Lass uns einfach mal raten und behaupten.

Und noch ein Tipp: fangt schon mal an, eure IBAN zu lernen. Bald  heißt es nicht mehr Bankleitzahl und Kontonummer, sondern IBAN und BIC. Damit der Verbraucher geschützt: sie können in ganz Europa gleich kompliziert überweisen. Mit 22 Stellen statt höchstens 10. Und wer sich bei den 22 Stellen verschreibt, ist selbst schuld. Die Banken kontrollieren schon lange nicht mehr, ob Kontonummer und Empfängername zusammengehören.

Die Bahn möchte gerne mehr erneuerbare Energien nutzen. 14 Wasserkraftwerke von RWE werden dazu beitragen. Diese werden von den Tränen der Manager angetrieben, die ihrer sicheren Einnahmequelle Atomstrom hinterhertrauern. Aber keine Panik, die sind schon hinter was Neuem her: hinter der Solarförderung.  Denn glaubt man dem RWE-Chef, dann finanziert momentan der Hartz 4-Empfänger dem Zahnarzt das Solardach. Statt wie bisher dem RWE-Chef das Penthouse?

Dirk Niebel kämpft seinen Kampf gegen das Entwicklungsministerium weiter. Er hat jetzt einige FDPler in seinen Haufen integriert. In spätestens 2,3 Jahren ist das Ministerium dann so unbedeutend wie die FDP.

Der US-Präsidentschaftskandidat Rick Sanatorium oder so ähnlich denkt über Militärkürzungen gar nicht nach: „Da wird an der wichtigsten Aufgabe, die die Amerikaner haben, gespart.“ Stattdessen sollte man doch mal soziale Wohltaten streichen… Wenn das die wichtigste Aufgabe der Amerikaner ist, dann sollte man sich das mit den anerkannten Schurkenstaaten mal neu überlegen.

Zum Schluss noch der Satz des Monats Januar: „Dreierkoalitionen halten nicht lange“ – Horst Seehofer über das Jamaika-Debakel im Saarland. Seitdem fragt sich Angela Merkel, wer in Berlin eigentlich nicht mehr dazuzählt – die CSU oder die FDP?

Und ganz zum Schluss wollte ich noch viel Spaß mit dem Weltuntergang wünschen. Ach, dass wissen sie noch nicht? 2012 endet der Maya-Kalender. Danach kommt Willi.

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