Im April spielt nicht nur das Wetter verrückt

Der de Maiziere will Drohnen. Er will nicht die Bienen retten. Er will künstliche Drohnen. So kleine fliegende technische Wunder, damit man nicht mehr selbst vor Ort sein muss, um irgendwelche Feinde zu erschießen. So eine Art Realkampf-Computerspiel: man sitzt an seinem Laptop, sieht in 3D den Taliban und kann ihm den Kopf zersprengen.

Na gut, de Maizierre will jetzt noch Drohnen ohne Bewaffnung. Man muss klein anfangen. Später kann man dann für die Kriegseinsätze bei amazon die Bewaffnung nachkaufen. Die liefern in 24 Stunden nach Afghanistan. Dann braucht man keine Bundeswehrsoldaten mehr, sondern stellt das ganze ins Internet. So ein 3D-Shooter-Spiel. Und immer wenn man mal einen Angriff – in Afghanistan oder wo auch immer man unsere Freiheit verteidigt – fliegt, wird einfach einer der besten Spieler live auf die Drohne geschaltet, ohne dass er es merkt, und dann kümmert der sich schon um die Bösen.  Dafür kriegt er doppelte Punktzahl.

Ganz so schlimm wird es nicht. Aber vor dem Hintergrund der Drohnen bekommt die Forderung, die Bundeswehr im Inneren einzusetzen, doch einen ganz anderen Geschmack. Da weiß man Bescheid. Warum wollen wir eigentlich allen vorschreiben, unsere Demokratie zu leben? Jordanien ist  doch unser Freund, da können wir doch lernen, wie man sinnvoll ein Volk behandelt.

Und was sagt Steinbrück dazu? Nichts. Der Wahlkampfmanager der CDU beschäftigt sich mehr mit dem Sportunterricht. Da möchte er, damit die türkischen Mädchen mitmachen, endlich wieder Mädchen und Jungen trennen. Das ist sowieso besser. Wahrscheinlich leidet er noch immer noch unter seinen Erfahrungen mit Vorturnerin Angela.

Warum sagt der Mann nicht einfach klipp und klar, dass er gar nicht Kanzler werden will? Ich habe so das Gefühl, er spekuliert nur darauf, dass für gescheiterte Kanzlerkandidaten die Redenhonorare steigen.

Währenddessen wird dem Gesangstar – ich zieh das Wort zurück und ersetze es durch C-Promi –  Bushido  Nähe zum organisierten Verbrechen vorgeworfen. Aber bitte: das war doch schon lange bekannt. Ich habe sogar ein Foto von ihm mit Innenminister Friedrich gesehen.

Etwas höher gepromit ist der Herr Hoeneß, ich glaube den kann man sogar als A-Promi bezeichnen. A… das würden sogar viele von ihm behaupten.

Der Hoeneß ist aber so unschuldig an seiner Steuerhinterziehung… hat der Franz gesagt. „Der Ulli vergisst halt auch mal was.“ Da wundert mich schon: der Beckenbauer war Präsident des FC Bayern München und hatte einen Manager, der dazu neigt, spontan ein paar Millionen Euro zu vergessen?

Aber ich glaube, Ulli Hoeneß hat sich doch nur geopfert. Die Bayern wurden doch von den anderen großen Klubs Europas ausgelacht. Die konnten doch nie auf Augenhöhe mit so Leuten wie Berlusconi oder Abramovic reden. Die wurden doch ausgelacht von den anderen Cluboberen, so ganz ohne Dreck am Stecken. Selbst der Ulli hat es doch noch nicht mal zu Pferd in der Wurst gebracht. Aber wer hätte es machen können wenn nicht er?

Beckenbauer – der bleibt doch die Lichtgestalt, selbst wenn er das Kondom vergisst.

Rummenigge – wenn ich einen Artikel mit Rummenigge lese, dann habe ich doch schon auf der letzten Silbe vergessen, dass es um ihn geht.

Und sonst kenne ich keinen. Deswegen der Ulli.

Kleiner Einschub für alle, die ihn gar nicht kennen:

Ulli Hoeneß ist geborener Kölner. In den 60ern wurde er mit dem Duo Hoeneß und Schäl in ganz Deutschland bekannt. Die Komiker trennten sich aber bald, blieben aber im Humorsektor: Schäl ging in die Politik, Hoeneß nach Bayern.

In den 70ern tauchte Hoeneß dann überraschend im Dress von Bayern München und der Nationalmannschaft auf. Er spielte dort als Engländer und war für das Verschießen von Elfmetern zuständig.

In den 80ern wurde er als Manager von Bayern München bekannt. Seine Aufgabe war das Kaufen der besten Spieler der Gegner. Gleichzeitig eröffnete er eine Wurstfabrik. Wenn ein Spieler nicht überzeugte, kam er einfach in die Wurst. Oder erinnert sich noch einer an Kalle del Haye?

Bekannt geworden ist Hoeneß auch durch seine sexuellen Eskapaden, die ihm seine Anhänger immer wieder verziehen. Ach, Stopp! Das war Berlusconi. Oder Beckenbauer.

Hoeneß, Bushido, Steinbrück, de Maiziere – bei manchen in unserer Gesellschaft sehe ich schwarz.

Das darf ich aber nicht sagen, denn dann kommt gleich die GEZ. Oder besser ihre Nachfolgeorganisation. Schwarzsehen geht bei uns nicht, nur depressiv machendes Fernsehprogramm mit Gebühr.

Die GEZ ist nicht die Stasi! Es sind nur die gleichen Methoden, nicht die gleichen Leute.

Eigentlich hat mich gewundert, warum die NSU-Mörder nicht rechtzeitig gefunden wurden. Die Ermittler hätten doch nur bei der GEZ fragen müssen.

„Die drei? Ja, die sehen seit 2 Jahren in Zwickau schwarz, aber die kriegen wir noch.“

Aber wen interessiert überhaupt, was die NSU gemacht hat? Viel wichtiger ist doch, wer live beim Prozess dabei sein kann. Da hat unsere Freiheit einen Sieg errungen, denn das Gericht musste die Platzvergabe neu regeln. Und sieht jetzt schon die nächsten Klagen auf sich zukommen. Warum jubeln wir, weil Gerichte doch auf Politik Rücksicht nehmen müssen? Die sollen einfach die Frau für die nächsten 999 Jahre verurteilen und die Mittäter finden und gut ist.

Kritisiert wird die ursprüngliche Vergabe aus einem Land, in dem man für verurteilt werden kann, wenn man an Religionsauslegungen zweifelt.

Da passt Bayern als Gerichtsort ganz gut.

Und zum Abschluss noch was zum Thatcher-Tod: Die BBC spielt das schöne Lied „Ding Dong die Hex ist tot“ nicht mehr. Die Begründung war glaube ich: es ist nur Thatcher gestorben, nicht die Queen.

P.S.:  Nachdem alles so schrecklich ist, stellt sich heraus, dass die letzte Bastion der Glaubwürdigkeit gelogen hat: Yps. Die Urzeitkrebse aus dem Yps-Heft waren gar nicht so urzeitlich wie behauptet, sondern nur ein paar Millionen Jahre alt. Damit ist klar: Helmut Schmidt ist das einzige verbliebene lebende Fossil.

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