Parallelgesellschaften

Nach den Anschlägen in Paris herrscht in den USA – und nicht nur dort – großes Misstrauen gegen Flüchtlinge. Denn die Flüchtlinge sind eine potentielle Gefahr. Obwohl sie ja eigentlich vor dem Terror flüchten. Aber sie sind Moslems, die kommen ja alle von da unten. Auch wenn sie behaupten, sie wären Christen oder ähnliche. Da unten hat ja jeder ein bisschen Moslem im Blut.
Wenn man genauer hinguckt, dann schreibt selbst das FBI, dass die Christen bei den Terroranschlägen führen. Warum bombadieren wir dann eigentlich Syrien und nicht den Vatikanstaat?
Wir haben Angst vor den anderen. Wir haben Angst vor Parallelgesellschaften. Und wir haben zurecht Angst vor Religionen.
Religion ist keine Notwendigkeit um andere Leute schlecht zu behandeln. Aber es hilft.
Das zeigt der Fall des niederländischen Fußballprofis, der einer Frau den Handschlag verwehrt hat, weil sie nun mal unverkennbar weiblich war. Das hat nichts mit Toleranz zu tun. Zumindest mit keiner gelebten.
Wobei Religion eigentlich nichts mit der Religion zu tun hat. Das haben uns glaubhaft die Vertreter der muslimischen Glaubensgemeinschaften erklärt. Die Anschläge in Paris hatten nichts mit dem Islam zu tun. Das haben die Terroristen in der glaubenslosen Freizeit gemacht.
Ich möchte auch geschützt werden vor Parallelgesellschaften, die vor scheinreligiösem Hintergrund ihre eigene Gerichtsbarkeit haben. Wie die Katholische Kirche, die Kinderschänder gerne mal selbst bestraft – mit 4000 Euro Bußgeld-, statt sie den Behörden auszuhändigen.
Ich möchte auch vor den Politikern geschützt werden, die mittlerweile auch ihre Parallelgesellschaft gebildet haben. Renate Künast verlangt jetzt: Polizisten sollen bei Muslimen in der Wohnung Schuhe ausziehen.
Ist klar. Die gehen da auch hin fürs Kaffeekränzchen, nicht um jemanden zu verhören. Das ist Service. Da muss man ihnen nur kurz auf die Füße treten, und wenn die die Bachblütensalbe suchen und die Stiefel wieder anziehen, ist der Verdächtige schon zu Fuß 200km weiter.
Frau Künast kommt mir immer mehr  vor wie ein Maulwurf von Frau Merkel. Wenn ihr Angela zuruft: „He, eure Umfragewerte steigen!“, dann kommt Renate: „Kein Problem, da machen wir was. Sowas wie Veggie Day fällt uns immer ein.“
Ich möchte auch vor der größten Parallelgesellschaft und deutscher Staatsreligion geschützt werden, dem Fußball. Wobei ich nicht weiß, ob es eine Parallelgesellschaft oder einfach nur ein Abbild der Realität ist.
Vor kurzem gab es ein Handtor in der ersten Bundesliga. Der Trainer der benachteiligten Mannschaft wollte aber dem Hand-spielenden Spieler keinen Vorwurf machen. Die Unparteiischen wollte Stöger derweil nicht aus der Verantwortung nehmen: „Er (Andreasen, Anm. d. Red.) braucht sich für nichts zu entschuldigen, ich schätze ihn als fairen Sportsmann. Wir haben drei Schiedsrichter und zudem noch einen vierten Mann draußen. Wenn es dann die Spieler regeln sollen, dann brauchen wir die Schiedsrichter nicht.“
Übersetzung: Wir Fußballer sind so asozial und können das nicht fair unter uns regeln, deswegen haben wir die Position des Schiedsrichters erfunden. Jetzt können wir uns so asozial benehmen, wie wir wollen. Solange der Schiedsrichter das nicht sieht, ist doch alles in Ordnung.
Gestern hat mir jemand aufgelauert und mir die Fresse mit dem Baseballschläger poliert. Das war aber okay, es hat ja kein Polizist geahndet.
Wobei ich wirklich nicht weiß, ob das vielleicht schon Realität ist.
Ich finde übrigens gut, dass der DFB eine schwarze Kasse hatte und damit die Weltmeisterschaft geholt hat. Sie zeigt, dass wir gar nicht so verschieden sind. Früher dachten immer alle: „Die Deutschen. Diese moralischen Ansprüche.“ Und jetzt weiß man: Beim Sport sind Europäer, Asiaten, Afrikaner, Amerikaner doch alle gleich. Vielleicht sogar die Australier. Der Sport zeigt doch, dass das Miteinander der Kulturen klappt. Solange wir gemeinsam bescheißen, vertragen wir uns doch alle.

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