Gefühltes Wissen im Verkehr

Mein Gefühl ist, dass 95% der Verkehrsteilnehmer total zufrieden sind mit gefühltem Wissen.
Das ist bei Diskussionen ärgerlich, wenn beispielsweise das (vermeintliche) Fehlverhalten mancher Teilnehmer einer bestimmten Fortbewegungsmethode als Argument gegen den Rest, die diese Methode benutzen, genommen wird.

in der Realität wird es dann teilweise kritisch – wenn z.B. Verkehrsteilnehmer versuchen, andere Verkehrsteilnehmer zu erziehen (egal, wer von beiden laut StVO Recht hat). Oder wenn wieder einer nicht weiß, wann er eigentlich bei einer abknickenden Vorfahrt zu blinken hat.

Ich glaube, wenn wir mal eine Umfrage machen würden, wer eigentlich mal in den letzten 2 Jahren sich die StVO durchgelesen hat, dann werden wir damit herausfinden, wer in den letzten 2 Jahren den Führerschein gemacht hat…

Deswegen mal 3 Ideen:
Ich kann nur empfehlen, die Straßenverkehrsordnung alle Jahre mal wieder durchzulesen – ich bin immer wieder überrascht, was ich vergesse. Sind übrigens nur 58 Paragraphen, davon sind einige wie der Helgoland-Paragraph auch nicht so interessant.

Am besten vor dem Verkehr nochmal klar machen: „Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht. Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.“ Das gilt für alle – überraschenderweise auch Fußgänger.

Hört auf, Beurteilungsgruppen zu bilden, nur weil Leute ähnliche Fortbewegungsmittel benutzen. Ja, es fahren Menge Radfahrer ohne Licht, wenn es eigentlich nötig wäre. Ich nicht – ich habe Dauerlicht und bin glücklich drüber. Es gehen täglich 100e von Fussgängern ohne zu gucken über die Straße. Ich normalerweise nicht, weil ich aus Fahrerfahrung weiß, wie blöd das für die anderen ist. (Normalerweise = ist mir letztes Jahr trotzdem mal passiert aus reiner Trotteligkeit) Es gibt genug Autofahrer, die die Benutzung des Blinkers für optional halten. Ich normalerweise nicht, weil ich weiß wie doof es ist, wenn die Absicht des anderen nicht erkennbar ist. Ich möchte nicht mit anderen für ihr Fehlverhalten in eine „typisch XY“ oder „sind doch alle so“-Gruppe gepackt werden.

(bei Fragen zu einzelnen Punkten: gerne einfach hier stellen)