Und noch ein Gedicht aus der Nordmark: Ulfert

Sah ein Mädchen an des Schlosses Zinnen
der Ritter Ulfert. Ging, um sie zu beminnen,
sprach: „Ach tät ich nicht euer Herz gewinnen,
wird mir das Blut gerinnen!“

So tut es ihm denn glücken,
ihr doch einen Satz zu entrücken.
Sprach das Mädchen: „Ja, mein Bester,
rette du erst meine Schwester!
Schoben ihn die Leut in den Rachen
des furchterregend bösen Drachen!“

Und schwor Herr Ulfert: „Rache,
du furchtbar böser Drache!“

So sattelt er sein Reitschaf,
das ihn alsbald weitwarf
aus dem Sattel ab –
ihr denkt, er macht jetzt schlapp?

Ach Wanderslust
ist Rittersfrust
Und so tut er Reisende grüßen
als Ritter mit den wunden Füßen.

Aber ich will euch nicht langweilen
sondern gleich zum Höhepunkt eilen.

Kam an mit viel Genöhle
Ritter Ulfhart an des Drachen Höhle.

Drache, Drache, komm heraus:
ich will dir machen den Garaus!“

Warte nur, ich komm ja schon“
ertönte eine Stimme voller Hohn.

Und dann, oh Graus,
trat der Drach heraus.
Größer war er doch als gedacht
ungefähr zwanzig Meter acht.

Doch sprach der tapfere Ritter:
spür mein Schwert, jetzt wird es bitter!“

Dann nehm ich meine Tatze,
mit der ich dich zerkratze.
Und nach dem Hieb meiner Klaue
ich dich genußvoll zerkaue.“

Drachenmund
tut Wahrheit kund.

Doch noch eine Sache:
trauerte doch der Drache
Denn der Ritter Ulfert ward
vom besten Fleische gar so zart.

Denn Herr Ulfert ist der Famose
leichte Ritter aus der Dose.

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