Ich bin zufrieden mit Gott

Keine Angst: das wird jetzt nichts allzu religiöses. Es ist nur so: Gott hat die Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen. Ich meine jetzt so als Christ. Als Andersgläubiger kann man das natürlich anders glauben, sonst wäre man ja kein Andersgläubiger.

Das ganze ist nicht schlimm. Aber wenn man sich vorstellt, dass das auch umgekehrt was bedeuten würde, dass Gott und Menschen so eine gewisse Ähnlichkeit wirklich auch so im Inneren hätten, also quasi Gott dann auch so ein bisschen wie ein Mensch wäre – also dann wird einem ja schon mulmig.

Im Klartext: Gott hat eine nette Welt erschaffen, dann gesagt: ist gut gelungen, können wir lassen und einen Tag Pause machen. Soweit so gut.

Wenn aber Gott wirklich so ein Ebenbild eines deutschen Handwerkers gewesen wäre, dann wäre das ganz anders gelaufen. Statt 6 Tage arbeiten, ein Tag ruhen, hätte das gleich angefangen mit: „Lehrling, hol mir mal ne Buddel Bier. Und dann schaun mer mal.“ Dann hätte er sich erst mal hingesetzt. Und das Bier getrunken. Und überlegt: was machen wir heute. Und dann hätte er erst mal nix gemacht. Und am zweiten Tag dann gestreikt. Wegen der Arbeitsbedingungen. Kein Arbeitsschutz, noch nicht mal Klos. Hatte er ja alle noch nicht geschaffen.

Im Endeffekt würde das auf folgendes hinauslaufen:
Australien wäre bis heute nicht fertig.
In England würde es durchregnen. Na gut, das macht es schon.
Bei Norwegen könnte man noch ein paar Jahrtausende warten, bis endlich die Fjorde installiert werden. Und ganz ehrlich: so ein Norwegen mit glatter Küste sieht verdammt langweilig aus.

Auch die Bergpredigt wäre an der Tatsache gescheitert, dass der Berg nicht rechtzeitig fertig gewesen wäre. Stattdessen spräche man noch heute von der berühmte Klappstuhlpredigt.

Wenn Gott wie ein Bänker wäre, dann sähe es noch schlimmer aus.
Er hätte Glaubensoptionen verkauft, somit wäre der Glauben von morgen schon längst ausgegeben.

Wenn Gott wie ein Mafiachef wäre, dann hätten die Zeugen Jehovas nichts mehr zu lachen.
Gespräch am Himmelstor:
„Ich bin ein Zeuge Jehovas.“
Petrus ruft Jesus an:
„Hey Juniorboss, hier ist jemand, der behauptet, Zeuge Jehovas zu sein.“
„Pietro, schaff ihn weg. Du weißt doch, wir können keine Zeugen gebrauchen.“

Wenn Gott wie ein Manager wäre, dann würde er genauso handeln, denn:
„Wenn es Zeugen gäbe, wären wir kein Glauben sondern eine Naturerscheinung, und damit verlieren wir unseren Steuerbonus.“ Außerdem hätten wir eine Menge Arbeitsloser Engel. Dann wäre bei uns die Arbeitsamt-Statistik voll mit Leuten, die Harfe spielen können.

Wenn Gott wie der Papst wäre, dann gäbe es gar keinen Sex. In der Praxis dadurch auch keine Menschen. Zum Glück haben Gott und Papst nichts miteinander zu tun.

Das einzige wirklich positive ist ja, dass es nicht so war. Obwohl: es gibt noch was positives, wenn Gott wie ein Manager wäre. Wahrscheinlich würden die 4 Reiter der Apokalypse zwar mit Sätteln, aber ohne Pferde erscheinen. Aktennotiz dazu: „Demnächst erst Reiter, dann alle Tiere töten.“ Fröhlichen Sakrileg dann noch.

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