Thuraus Wahlhilfe Teil 3: Die FDP

Wahrscheinlich gibt es ja eine Koalition aus CDU und FDP. Dabei dürfen die gar nicht zusammen. In ganz Deutschland herrscht ja das Mülltrennungs-Gebot.

Die Partei kommt kalt rüber. „Bildung wählen.“ „Leistung wählen.“ „Innovation wählen.“ So im Stil von Dominas im Anfangstadium. „Anrufen.“ Das ist unpersönlich. Da reicht es noch nicht mal für den Imperativ.  „Wählt Bildung!“ „Wählt Leistung.“ „Wählt Innovation.“ „Wähl 0190/6 mal die 3.“ Das würde immerhin den Wähler direkt ansprechen. „Bildung wählen.“ Das klingt ja mehr wie ne Randnotiz auf einer todo-Liste. Was machen wir heute? Auto waschen, Kino gehen, Bildung wählen. Ich hab auch nachgeguckt: die haben gar keine Abgeordneten mit den Namen Bildung, Leistung oder Innovation.

Innerhalb der Partei heißt es seit Jahren: „Wir müssen wärmer werden.“ Jetzt keine Witze über Guido. Aber die Partei steht ja für Freiheit. Die FDP, dass sind die Freiheitlichen. Ach nee, das war die FPÖ, die österreichische Schwesterpartei. Mit dem Haider als weitaus erfolgreicheren Möllemann. Aber doch: die FDP, dass sind die freien Demokraten. Früher mal vielleicht Freidenker und Liberale, heute frei von Denken und wirtschaftsliberal.

Noch ein Slogan: „Aufschwung wählen.“ Genau die Partei, die das ungehemmte Tun der Wirtschaft ohne Sinn und Verstand auf dem Rücken von Otto Normalverbraucher immer propagiert hat, profitiert momentan von der Krise. Und demagogiert jetzt: „Aufschwung“. Nachdem schon der letzte Aufschwung bei uns Normalsterblichen nicht angekommen ist…

„Arbeit muss sich wieder lohnen.“ Insofern kann man nur die Initiative der FDP Bergisch-Gladbach begrüßen. Die ließen nämlich 1 Euro-Jobber einer stadteigenen Arbeitsbeschäftigungsgesellschaft Wahlplakate aufstellen. Gut – die CDU war auch dabei. Im Gleichschritt wie Pech und Schwefel, Sodom und Gomorra, Tod und Teufel halt. Aber ich finde das gut, dass im modernen Bürgerkrieg um die politischen Sahnetöpfe endlich mal wieder Zwangsarbeiter eingesetzt werden.

Das einzige, was wirklich für die FDP spricht: die lächeln so nett von den Wahlplakaten. Während Koch von der CDU und Steinmeier von der SPD mehr so aussehen, als hätten sie gerade die neusten Arbeitsmarktzahlen bekommen und die Kanzlerin sich mit Frau Lengsfeld und diversen anderen Kandidatösen einen Streit um das schönste Dekollette leistet, hat der Fotograf bei den FDP-Größen wohl gesagt: „kommt. Lächelt mal. Ist ja kein Passbild, wo man das nicht mehr darf.“

Der einzige, der bei der CDU noch lächelt, ist der Guttenberg. Der ist aber auch nur versehentlich nicht in die FDP eingetreten.

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