Steuern senken!

Jetzt werden die Steuern pünktlich zum Wahljahr doch noch gesenkt. Pünktlich zum Wahljahr ist wichtig: die fehlenden Auswirkungen der Steuersenkung kriegt man nur mit der Steuerrückzahlung im Jahr nach dem Wahljahr mit. Ich möchte hier noch der FDP danken: Danke dass meine Kinder in Armut alt werden dürfen, während Reiche immer reicher werden. Und ich freue mich, dass Guido mit seinem Projekt 18 – 18 Promille der Wählerstimmen – doch noch Erfolg hatte.

Sinnvoller wäre vielleicht, die Banken mal etwas an die Leine zu nehmen. Privat stehen da mehr Bänker drauf als allgemein bekannt ist. Seit September wissen wir wieder: ein einzelner Bänker kann so viel Geld verzocken, wie ein Drittel bis die Hälfte der Menschheit insgesamt am Tag zur Verfügung stehen, um nicht zu verhungern.

Dazu passend noch ein Angriff aus England, der Herr Cameron meldete sich moralisch: Teile der Bevölkerung müssen endlichen lernen, Verantwortung für ihre Handlungen zu übernehmen.

Wer jetzt? Die Bänker? Oder die Politiker?

Wenn Cameron erklärt, warum alles nicht funktioniert, dann fliegt da wieder ein Schwein aus dem Glashaus. Im Londoner Bankenviertel sitzen die Mitschuldigen und reiben sich die Hände.

Während die Schweizer 1,8 Milliarden verlieren, findet die Bad Bank der Hypo Real Estate 24,5 Milliarden wieder. Huch, da haben wir doch nicht alles beim Betriebsausflug verjuxt?  Ich v erstehe auch nicht, warum jetzt alle fordern, dass da Konsequenzen draus erwachsen müssen. Schäuble hat Recht. Wenn man da jetzt einen bestrafen würde, hätte das echte Folgen. „Chef, ich habe gerade eine Milliarde auf dem Klo gefunden, die haben wir beim runterspülen vergessen!“ „Oh Gott, das wäre peinlich, da stehen Arbeitsplätze auf dem Spiel, nimm die einfach mit nach Hause und lass die verschwinden.“

Auch der Vergleich mit anderen Fällen hinkt, wie z.B. mit der Kassiererin, die vor ein paar Jahren wegen fehlenden 1,30 Euro gefeuert wurde. Leute, so ein Job als Kassiererin, das ist Vertrauenssache.  Das Wort gibt es in der Finanzbranche doch gar nicht.

Ich finde den Rechenfehler gar nicht so schlimm. Viel schlimmer ist: ich rege mich da gar nicht mehr drüber auf…

Aber lassen wir die Banken in Ruhe. Die haben ihre eigenen Probleme. Da rufen jetzt Millionen von Deutschen an und fordern die Halbierung ihrer Schulden. Die Passfälscher haben Hochkonjunktur: die meisten Deutschen versuchen verzweifelt zu beweisen, dass sie eigentlich Griechen sind.

Während die Griechen ihrerseits darauf hinweisen, dass sie die Demokratie erfunden haben. Deswegen wollen sie jetzt das Volk abstimmen lassen. Ein Aufschrei geht durch Europa. Frau Merkel: „Das ist keine gute Idee, das Volk könnte ja eine falsche Entscheidung treffen.“ Das klingt nach guter SED-Schule: die Bürger sind so doof, da können nur ein paar alte Opas entscheiden, was denn gut für das Volk ist. Opa Angie am besten. Und bevor man mir DDR-Bashing vorwirft: im Westen war es auch nie besser. Egal ob die SED zum dem entsprechenden Zeitpunkt CDU oder SPD hieß.

Und jetzt lass ich die Banken wirklich mal in Ruhe.

Obama gab bekannt: Amerikaner kriegen jetzt ein Jobwunder. Sie werden Straßen bauen. Das kommt mir irgendwie bekannt vor. Hatten wir das nicht schon mal? Keine Angst, liebe Polen: so schlecht wie deren Landkarten sind, habt ihr nix zu befürchten. Außer ihr habt irgendwo eine chinesische Botschaft, da würde ich nicht in der Nähe spazieren gehen.

In München zündet ein Fussballspieler – vermutlich – sein Haus an. Wenn ein Spieler sich schon Brenno nennt…

Die Lebensmittelindustrie fühlt sich diskriminiert wegen einer Internetseite des Verbraucherschutzministeriums, auf der die Wahrheit über diverse Lebensmittel steht. Wahrscheinlich hat Frau Aigner einen Anruf bekommen: „Hey, wir sind doch Freunde, ihr dürft uns doch nicht das Geschäft kaputtmachen. Bei der Atomindustrie habt ihr doch auch nie gesagt, wie gefährlich das Sandkastenspiel mit den Atomen wirklich ist.“ Da ist auch was dran. Ich warte noch auf den Tag, an dem Tepco Japan verklagt, weil die Strahlungswerte veröffentlichen.

Der Spiegel berichtet: Tiefsee-Kalmare versuchen alles Kalmarische zu begatten, was in Reichweite kommt, egal ob Junge oder Mädchen. Wo ist da die Sensation? Kann man das bei RTL und RTL2 nicht auch täglich sehen? Und die Kalmare sind meistens intelligenter.

Die Bundesregierung plant ein „Gesetz für umstrittene Rüstungstransporte“. Heißt das wirklich so? Das Gesetz gilt für die Lieferungen an Gaddafi nicht, die waren nicht umstritten? Wer umstreitet dann? Es gibt ja Leute, die alle Rüstungs- und Waffentransporte für schlecht empfinden. Sind damit nicht alle umstritten?

Hauptwaffenimporteur in Europa sind übrigens … die Griechen. Da wären wir ja wieder beim eigentlichen Thema.

Forsa behauptet,  80% der Deutschen würden den Griechen persönlich kein Geld geben. Ich glaube das nicht. 50% aller Deutschen gehen im nächsten Monat wieder griechisch essen, und dann geben sie dem Griechen oder der Griechin gerne ihr Geld. Die Umfrage enthält aber eine Wahrheit. Natürlich würden Deutsche Griechen helfen. Aber Geld Griechenland geben, ist was anderes, da hilft man nicht DEN Griechen. Sondern Jürgos Ackermannos und Konsorten.

Apropos Ackermann: An der Uni St. Gallen wurde das Verhalten von Aktienhändlern wissenschaftlich untersucht. Das Ergebnis: die Händler verhielten sich egoistischer und risikobereiter als die Vergleichsgruppe. Statt auf den höchsten Profit hinzuarbeiten, ging es ihnen darum, mehr zu bekommen als ihre Gegenspieler. Zitat: „Es sei so gewesen, als hätte der Nachbar das gleiche Auto, und man geht mit dem Baseballschläger drauf los, um selbst besser dazustehen.“ Dabei erzielten die Aktienhändler dann auch nicht mehr Gewinn als die Vergleichsgruppe. Die Vergleichsgruppe waren übrigens Psychopathen.

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