Warum ich so lange nicht schrieb…

Es tut mir leid, dass ich so lange nicht schrieb. Doch ich war beschäftigt. Ich bin Co-Autor von Kinderbüchern wie „Der Regenbogenfisch“. Mein neuestes und letztes Werk der Reihe: „Der Regenbogenfisch in der Pfanne.“ Wir suchen übrigens noch einen Zeichner für die „Abenteuer einer kleinen Terrorzelle“. Diese sammelt immer weiter Zellen, bis diese sich zu einem großen Terrororganismus verbinden, der jahrelang seine Umwelt terrorisiert. Wir nennen diesen Terrororganismus einfach Kind. Er legt Stinkbomben dreimal täglich und klettert nachts in dein Bett.

Ich konnte nicht schreiben, weil ich gerade Deutschlands Probleme zu lösen versuchte. Ja, ich will mich einmischen. Wenn Ackermann und Konsorten sagen, man darf sich nicht einmischen, dann ist das so wie im Mittelalter, da hat das die heilige Kirche auch schon gesagt. Ach so, Ackermann ist ja nicht mehr der Papst des Kapitalismus. Ich habe den neuen Namen noch nicht so drauf.

Es ist sowieso wie in der alten Zeit: auf der einen Seite die mit Kohle, auf der anderen Seite die Piraten. Die Piratenpartei ist für diejenigen eine Gefahr, die die Kaperbriefe an die Banken verteilen, wie hießen sie noch? Ach so, CDU und FDP und dieser Abszess der CDU im Süden.

Früher war alles einfach. Da kam jemand auf einen zu und man wusste: der schlägt mir gleich den Kopf ab. Heute ist das subtiler: erst ganz freundlich „Hey, hier Kredit, super, toll sie kennenzulernen“. Erst später werden sie hässlich mit „Schade, dass sie den Kredit nicht zahlen können“. Ja und? Ich kann den nicht zahlen, weil ich mit meinen Steuergeldern euch retten muss. Wer rettet mich? „Sorry, du bist nicht systemrelevant.“

Deswegen sinken auch die Zinsen für Sparer unter die Inflationsrate, nicht die Gewinne der Banken.  Der Euro schmilzt auf dem Konto, nicht in der Hand.

Nicht systemrelevant sind auch Schleckerfrauen. Diese sollen Erzieherinnen werden. Wer jahrelang Schauma und Claerasil gebändigt hat, kriegt das auch mit Kindern hin. Die Umschulung ist geklärt. 2 Jahre werden sie finanziert, das 3. müssen sie selbst tragen – von den Millionen, die sie bei Schlecker gescheffelt haben.

Politiker kriegen übrigens prozentual gesehen die meisten Bundesverdienstkreuze. Und die wenigsten Probleme mit ihrem Gewissen und Arbeitgeber. Jeder Kartonschieber hat in seinem Arbeitsvertrag eine Klausel, dass Nebenjobs seinem Arbeitgeber gemeldet werden müssen und auch nur möglich sind, wenn sie nicht den Interessen des Arbeitgebers entgegenlaufen. Nur unsere Angestellten, die Politiker, müssen das scheinbar nicht.

Und eins wollte ich noch sagen: Niebels Teppich wäre lieber ein liegender statt ein fliegender geblieben. Oder erinnert sich da keiner mehr dran?

Ich bastelte auch an der Facebook-Seite meines Kühlschranks. Doch die Milch war abgelaufen. 93 Leute fanden das gut.

Ich kam nicht zum Schreiben, weil ich Olympia gucken musste.  Ein Zuschauer warf eine Flasche auf Usain Bolt. Ein olympischer Judoka brachte den Zuschauer zur Raison. Der hat Glück gehabt, dass es kein Speerwerfer war.

Ich war beschäftigt, ich musste einen dämlichen Aufkleber auf meinem Auto anbringen und der Welt sagen, dass ich drei Kinder habe. Ich weiß auch nicht, warum man das macht. „Ich habe Kinder, deswegen heute kein Unfall“? Jetzt sind hinten drei Strichmännchen drauf mit den Unterschriften „Es war ein Unfall“, „Das Kondom ist geplatzt“, „Ich war besoffen“.

Nichts kam zu Papier, denn ich musste in Russland Putzig Riot unterstützen. Die werden dort verfolgt, weil Russland so ganz schlimm anti-westlich ist. Nur Russland ist böse. Selbst wenn Amerika 47333 Heimatministerien und eine McCarthy-Vergangenheit hat. Eigentlich könnte man eher davon sprechen, dass Russland jetzt Amerikas Vergangenheit nachholt. Aber erfolgreicher. Junge Frauen, die schreckliche Musik machen, werden für 2 Jahre eingesperrt. Könnten wir den Bohlen rüberschicken? Ich finde gar nicht so erstaunlich, wie der russische Staat mit Pussy Riot umgeht. Mich irritiert eher, dass es jemanden irritiert.

Nebenbei im Land of the free: „Es gab keine Wachleute, Türen waren ungesichert, Parkplätze nicht bewacht“: Überlebende des Kino-Attentats von Aurora erheben schwere Vorwürfe gegen den Betreiber des Kinos – und haben Klage eingereicht. Eine Verurteilung könnte für das Unternehmen teuer werden. Land of the free? Mit Eingangskontrollen an Kinos?

Aber die wählen auch noch einen Romney, dessen elastische Aussagen selbst Gummihersteller vor Neid blass werden lassen. Aber es könnte schlimmer kommen, die haben schon mal einen Bush gewählt. Zweimal. Und noch einen weiteren Bush.

Ich habe mittlerweile meinen Arbeitsvertrag neu verhandelt und mich an Madonna orientiert. Die verlangt bei jedem Konzert einen eigenen, nagelneuen Klositz. Die Verhandlung waren für den A. …

Die CDU in Mörfelden wollte einen Ausschuss umbenennen. Jetzt heißt er „Ausschuss für Umwelt, Ver- und Entsorgung, gegen Flughafenerweiterung“, er sollte nach willen der Christdummokraten heißen: „Ausschuss für Flughafenangelegenheiten“. Da waren die anderen dann doch dagegen. Man sieht: für die CDU ist der Flughafen wichtiger als die Umwelt.

Eigentlich erstaunlich, dass das so schnell abgehandelt wurde. Unsere Verwaltung wartet nämlich noch, ob für die Leerfläche des aufgegebenen HL-Marktes eine schnelle Lösung gefunden wird. Nach 8 Jahren…

Der Flughafenchef meinte zum Thema Fluglärm nur: der Fluglärm wird zu 60-70% psychologisch wahrgenommen, nur 30-40% sind objektiv wahrnehmbar. Großer Aufschrei, dabei hatte er nur seine Statistiken vertauscht.  Die Anzahl der angekündigten neuen Arbeitsplätze aufgrund der neuen Startbahn ist zu 60-70% nur psychologisch, die 30%-40% objektiv zählbaren Plätze werden noch gesucht. Wahrscheinlich die aufgrund des Lärms freigewordenen Arbeitsplätze im Rhein-Main-Gebiet.

Ich war im Übrigen wissenschaftlich unterwegs, ich versuchte eine Studie zu verwerten. Ich hörte von ihr und staunte: Männer denken nur 24 mal am Tag an Sex. Dabei muss die Frage lauten: wie häufig denken Männer nicht an Sex, Sport oder Zahlen. Das dritte überrascht vielleicht, aber die ganzen Buchhalter und BWLer denken halt immer an Zahlen. „Die Zahlen sind super, die Zahlen sind toll, wenn wir noch das Minus davor wegkriegen, sind sie supertoll.“ Leute mit zweiter Fremdsprache Powerpoint.

Ich verbrachte die Zeit, die ich zum Schreiben gebraucht hätte, in der neuen Mörfeldener Gemeinschaftsstraße. Die Gemeinschaftsstraße – die Bürgersteige sind nicht mehr erhöht, sondern auf Straßenniveau – ist ein Riesenerfolg. Die Gemeinschaft der Autofahrer dankt. Die Fußgänger weniger. Es wird so geparkt, dass man auf die Straße ausweichen muss. Da endet aber die Gemeinschaft, es heizen Autofahrer mit weitaus mehr als Tempo 30 her. Vielleicht hätte man die Gemeinschaft erst mal aufklären müssen, was Gemeinschaft bedeutet.    

Ich begann in meiner Freizeit ein Heldenepos. Radfahrer sind die Helden der Landstraße. Bei den Griechen hieß die Heldensaga – Achilles, Herkules, Phoebus Apollo gegen Rhoibos Vanille – noch Epos. Wer wundert sich da über die benutzten Mittel beim Radfahrer?

Ich schrieb nicht, da ich mich um Nicht-Krank-Werden kümmerte. Viele erkrankten nach Genuss ihres Mittagessens in der Kantine. Es waren die chinesischen Erdbeeren. Doch die Cateringfirma Sodexo will die Leute entschädigen. Vermutlich mit Erdbeereis.

In Griechenland versuchte ich die Reichen zum Steuerzahlen zu motivieren. Doch die sprachen: wenn wir hier Steuern bezahlen müssen, dann gehen wir woanders hin, wo wir das nicht müssen. Das habt ihr davon. Jetzt bezahlen wieder die Armen die nächste Rate. Falls Sie es nicht können, springen die Deutschen ein. Vermutlich auch nur die Armen.

Ich musste zu viel feiern, denn ich bin jetzt Nobelpreisträger und Sponsor des Nobelpreisträgers (über Steuern).

Ich hatte überhaupt keine Zeit mehr, ich plante Steinbrücks Wahltour. Nicht so einfach, er möchte mindestens 10000 Euro pro Auftritt. Für mich eine lohnende Sache, ich bekam 10%. Mehr als die FDP. Für Rösler habe ich schon eine Fallschirmspringerausbildung organisiert. Und für Merkel eine Naturkatastrophe kurz vor der Wahl, damit sie dort punkten kann. Nein, Westerwelle und Guttenberg gelten nicht als Naturkatastrophen, die sind menschliches Machwerk.

Ich konnte nicht am Computer arbeiten, denn ich versuchte Windows 8 zu installieren. Die australische Sängerin Lenka hat die Musik für die Windows 8-Werbung komponiert. Oder vielleicht ihren alten Song „Trouble is a friend“ recycled? Passt scho.

P.S.: Nein, ich habe Ballack nicht durch Spanien gefahren.

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