Weihnachtsgrüße 2022

So, wir melden uns hier live vom Weihnachtsplätzchenbacken. Oder wie man bei uns sagt: Voll Knülle an der Tülle.

Wir wollen wir mal über den Weihnachtsmann reden:

Der alte Santa Claus hat es auch nicht mehr einfach in unserer Welt. Künstliche Kamine und Hausfriedensbruchanklagen. 1 Tag arbeiten, 364 Tage vor Gericht. Und das mit dem Wunschzettel ist auch nicht mehr so klasse. Früher: ich wünsche mir ein Spielzeugauto, einen Radiergummi und Frieden auf der Welt. Heute: 33 Posten inklusive Bausparvertrag und den neuesten Computer – und wehe, das ist nicht bis zum letzten Posten abgearbeitet. Das ist kein Wunschzettel, das ist eine Bestellliste.

Außerdem blickt da auch keiner mehr durch. Nikolaus, Weihnachtsmann, Santa Claus, Christkind – gewiefte Kinder schreiben einfach alle mal an. Aber mit unterschiedlichen Listen. Gewinner ist dann die anthropomorphe Gestalt, die die meisten Wünsche erfüllt.

Zuhause läuft es beim Nikolaus auch nicht mehr. Sein Sohn ist in Pubertät. Sohn darf er haben. Der Nikolaus war Bischof von Myra kurz nach 300, da konnte man ihm noch nicht am Zölibart ziehen. Das Zölibat ist ja nur so eine Art Tradition, die seit 150 Jahren durchgezogen wird. Vorher war das mehr so eine Art Richtlinie. Wen man Gott danach fragen würde, wäre ihm das vermutlich peinlich wegen Maria und Jesus. Und es ist auch doof, wenn der Priester vorne vorbetet: „Seid fruchtbar und mehret euch. Aber lasst mich da raus.“

Zurück zu den NikoTeen-Problemen des Weihnachtsmanns. Da raucht es immer wieder kräftig zwischen den beiden. Hauptsächlich, weil der Weihnachtsmann nie zu Weihnachten zuhause ist. Das wird der Sohn dem Vater immer nachgetragen. Dann wieder so dieses „Ja, aber mein Job.“ Augen auf bei der Berufswahl. So schlimm ist auch nicht. Für Leute, die ihren Kindern nicht selbst Geschenke kaufen, diese zu besorgen und zu verteilen – könnte schlimmer sein: Rettungskräfte müssen Silvester Besoffenen und Leuten, die sich selbst die Hand weggesprengt haben, helfen statt selbst zu feiern. Da sind die Geschenke schon ein schönerer Anblick.

Mist, jetzt habe ich im Text den Weihnachtsmann und den Nikolaus durcheinandergebracht. Aber verdammt nochmal: warum müssen die beiden so einen blöden Bart haben? Und gerade ist die Frage: darf man überhaupt noch dem Nikolaus-Glauben frönen? Das ist auch der Schutzheilige der Russen.

Abseits vom Nikolaus und Weihnachtsmann – was ist dieses Jahr eigentlich alles anders?

In der katholischen Kirche gibt es gesetzliche Änderungen. Brot und Wein beim Abendmahl? Damit fällt die katholische Kirche unter die Gaststättenordnung. Folgerichtig gilt das Rauchverbot und Weihrauch ist out.

In der evangelischen Kirche hingegen wird nicht mehr so geheizt. Deswegen wird es Leibesertüchtigungen für die Gläubigen geben. Hoch, runter, sitzen, hoch… die ersten Gläubigen überlegen, ob sie nicht gleich katholisch werden sollen.

Immerhin gibt es Fortschritte in anderen Punkten. Zum Beispiel Equal pray: gleiches Geld für gleiche Gebete.

Nach langer Zeit haben auch wieder die Weihnachtsmärkte auf. Da kann man sich Weihnachten endlich wieder schön saufen. Wegen Energiesparverordnung dann nur mit kaltem Wein zwischen 15 und 18 sowie ab 21 Uhr. Und mit Fußball gucken, aber ohne One Love-Binde – denn Liebe und Haltung braucht man zu Weihnachten nicht, damit macht man sich nur lächerlich.

Im Endeffekt wird es bestimmt wieder schön. Ich wünsche allen Frohe Weihnachten!

Früher war mehr Lametta.