Insekten im Essen

Bei der Panik über Insekten im Essen mal ein bisschen Statistik:

Es gibt weltweit fast 7000 Säugetierarten. Davon werden eine Menge nicht oder in bestimmten Ländern nicht gegessen. Z.B. essen wir keine Katzen und Hunde, dafür halt Kühe und Schweine – in anderen Ländern sieht das anders aus.

Bei den Säugetieren suchen wir je nach Art aus, ob wir etwas für essenswert halten. Bei Insekten wird bei uns dann gerne alles über einen Kamm geschoren. Es gibt weltweit über 1 Million Insektenarten. Davon werden weltweit ca. 2000 gegessen.

Apropos „über einen Kamm“: für die Gewinnung von Cystein (macht die Struktur von Teig besser) kann man menschliche Haare nehmen. Ist allerdings in der EU verboten. Schweineborsten sind erlaubt. Man nimmt aber eher gentechnisch verwendete Kolibakterien. Muss allerdings nicht als Gentechnik markiert werden.

In den Sätzen ist viel Schönes drin. Menschenhaar, Gentechnik, Bakterien… Man kann sich dann gerne aussuchen, was bäh ist.

Zurück zu den Säugetieren und den Insekten: übermäßiger Fleischkonsum kann zu erhöhtem Herzinfarktrisiko, hohem Blutdruck und einem erhöhten Cholesterinspiegel führen. Im Angebot sind auch Diabetes Typ 2 oder Darmkrebs. Fleisch an sich ist also nicht ohne Probleme.

Was ich damit sagen will: es ist nicht ganz so einfach. Huhn gut, Hausgrille schlecht – weil wir das schon immer so machen. Kann man so sagen. Wenn wir „schon immer“ betrachten, sehen wir aber auch, dass im Mittelalter schon Würmer und Insekten in Europa gegessen wurde.

P.S.: Ob der bayrischen Minister für besonders bescheuerte Aussagen, Herrn Aiwanger, seine Aussagen, wir würden Insekten wegen der Veganer essen müssen, aufgrund von übermässigem Fleischkonsum, übermässigem Alkohol oder übermässigem Umwissen gemacht hat, ist mir unbekannt.