Beck

Unser Darmstädter Echo hat den Herrn Beck kritisiert. Weil er jetzt mit den Linken anbandeln will. In Wirklichkeit liegt das Problem aber woanders. Sie mögen ihn nur deswegen nicht, weil er populistisch ist und trotzdem nicht in der Linkspartei.

Gefallen hat mir ja, wie er sein Handy weggeschmissen hat. Weil Nokia das Werk in Bochum geschlossen hat. Großartig. Er hat ja kurz vorher erst ein Nokia-Handy gekauft, um es dann demonstrativ wegschmeißen zu können.

Was mich eher irritiert: hat der Beck jetzt nach der Zumwinkel-Sache auch seine ganzen Briefe weggeworfen?

Aber zurück nach Hessen: da hat ja die SPD die Wahl gewonnen. Sagt Beck. Obwohl sie gar nicht die meisten Stimmen hatten. Aber sie haben die meisten Stimmen dazu gewonnen. Mit der gleichen Rechnung darf dann wohl die Linke in Hamburg regieren. Lieber Herr Beck: die SPD hat nicht gewonnen. Vielleicht kann ich Ihnen das so erklären: Wenn Kaiserslautern in einer Bundesligasaison 5 Punkte fehlen, um nicht aus der 1. Liga abzusteigen, und im nächsten Jahr fehlt nur 1 Punkt, um nicht aus der 2. abzusteigen, dann kann man es auch nicht als Erfolg betrachten.

Ist Ihnen eigentlich mal aufgefallen, dass der Beck der ideale Nachfolger vom Schröder ist? Der Schröder hat sich ja auch immer gewundert, in welcher Partei er eigentlich ist. Oder er wusste nicht genau, wozu das S gehört – Schröder Partei Deutschlands? Sozial war ja nicht mehr so.

Der Beck macht das weiter – mit Schmusi-Zottelgesicht und Ramboallüren. Wie da mit dem Herrn Müntefering umgegangen wurde… Aber gut: am schlimmsten gehen halt Gewerkschaftler, Kirche und SPD mit ihren Leuten um. Wasser predigen, Wein trinken ist in Rheinland-Pfalz ja auch einfach.

Weg vom Beck: ich war die Tage in Nordrhein-Westfalen essen und war ganz verwirrt: da konnte man noch in der Kneipe rauchen. Die Einheimischen klärten mich dann auf: das Rauchverbot kommt später.

Bei uns in Hessen ist das schon anders: da kommt man glaube ich nur noch mit einer grünen Nichtraucherplakette in die Kneipe. Die Gastwirte haben reagiert, stellen Heizpilze nach draußen und schädigen die Umwelt wahrscheinlich noch mehr als durch Rauchen. Merke: wenn Du einem Menschen etwas schädliches verbietest, findet der bestimmt noch etwas bescheuerteres. Wahrscheinlich gibt es in 10 Jahren ein Heizpilzverbot. Die Gastwirte und die Heizpilzerzeugende Industrie wird Sturm laufen.

Noch schlimmer wird dann aber in 20 Jahren die Handy-Diskussion. Handys erzeugen schädliche Strahlung und sorgen für unangebrachten Lärm. Zunächst muss in Kneipen ein Handy- und ein Nicht-Handy-Bereich eingerichtet werden. Dann werden Handys in Kneipen ganz verboten. Dramatische Szenen spielen sich in Deutschland ab. Während Kurt Beck ganz gelassen reagiert – „Ich schmeiss mein Handy eh immer weg.“  – telefoniert Altkanzler Gerhard Schröder im Theater. „Ich telefoniere seit 50 Jahren, ich lass mir das nicht verbieten.“  Die Wirte auf dem Münchener Oktoberfest sorgen sich um das bayerische Kulturgut – das gesellige Telefonieren. Der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur kündigt rechtliche Schritte gegen das Gesetz an. Der Verein deutscher Manager sorgt sich ums Image – und darüber, beim Abendessen mit der Familie wieder mit dieser sprechen zu müssen.

Ganz locker bleibt aber der Herr Beck. Er verteidigt den Nichttelefoniererschutz bei einem Interview im Park vehement. Bei dem Interview wirft er übrigens immer ein schon ramponiertes Handy durch die Gegend, sein Staatssekretär läuft auf allen vieren hinterher und holt es wieder. Und im Jahr danach macht Beck bei der finnischen Handyweitwurfweltmeisterschaft dann den zweiten Platz und erklärt sich zum Sieger, weil der Erste ein Jahr zuvor noch 1 Meter weitergeschafft hatte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.