Und wieder ist eine Woche rum

Wieder ist eine Woche rum. Und es gab DIE Überraschung der Woche: Jan Ulrich soll doch gedopt gewesen sein. Das ist nicht zu fassen. Damit hat ja keiner gerechnet. Also dass das rauskommt.

Jan Ullrich ist allerdings auch ein bisschen deppert. Der ist zurückgetreten. Die ganzen Spanischen Mutmass-Doper nicht. Und so verzögert sich die ganze Sache in Spanien mindestens bis 2011, wenn die Spritzensportler noch genug Siege errungen haben.

Belegt wird das Ullrichsche Unrecht in den Akten der Staatsanwaltschaft. Jacques Roque, Anführer der olympischen Mafia dazu: „Ich will jede einzelne dieser Akten sehen.“ Großartig. Es reicht nicht, dass wir unsere Bankdaten einem Staat in die Hand geben, der auch mal gerne Daten an seine Konzerne weiterreicht und Wirtschaftsspionage für ein ethisches Gebot hält. Wissensweitergabe geht halt nicht nur per Wikipedia. Nein. Ein überstaatlicher Konzern, der sich auf dem Hintergrund der Sportlichkeit und er Fairness und gerne auch mal auf dem Rücken unterdrückter Angehöriger des Gastgebervolkes eine goldene Nase verdient, glaubt Anrecht zu haben auf rechtsstaatliche Untersuchungsakten.

Zurück zum Lieblingsstaat der Datenspionage: In den USA ist ein junger Gewalttäter zu 45 Tagen Besserungsanstalt verurteilt worden. Der Sechsjährige hatte Campingbesteck mit in die Schule gebracht. Er rechnete sich bessere Chancen in seinem täglichen Kampf mit dem Schulessen aus. Da kannte die Schule kein Pardon. Man hätte ja in diesem Fall, aber dann wäre es ja ein Präzedenzfall… In Afghanistan und Irak kämpfen Tausende von amerikanischen Soldaten gegen verblödete Fundamentalisten. Ich hielte es für günstiger, wenn sie es im eigenen Heimatland täten.

Apropos verblödelt: Amerika kommt in Bewegung. Immer mehr Staaten erwägen, Todesstrafen abzuschaffen. Todesstrafen kosten nämlich 24 Millionen Dollar pro Häftling. Die Todesstrafengegner frohlocken. Aber Obacht: nachdem schon eine Menge Amerika eigentlich der neuen Großmacht China gehört, könnten die auch ihre weitaus günstigere Todesstrafenpolitik in die USA exportieren.

Währenddessen werden in Deutschland die Weichen für die Zukunft gestellt. Welches Projekt ist das wichtigste? Gesundheitsreform? Arbeitslosigkeit? Wirtschaftskrise? Nein. Im Bundestag wird umgestuhlt. Die CDU kriegt in vorderster Reihe einen mehr. Um die geänderten Mehrheitsverhältnisse abzubilden. Und jetzt wissen wir auch, worum es eigentlich in den Koalitionsverhandlungen geht: wo welcher Arsch sitzt.

Währenddessen ist bei uns in Groß-Gerau ein Silo explodiert. Dachteile beschädigten parkende Autos. Doch die Polizei wiegelte ab: Gefahr für Anwohner bestand nicht. Groß-Gerauer Köpfe scheinen haltbarer zu sein als Autodächer.

In Bayern bekam ein Gammelfleischender Metzger ein Berufsverbot bis 2011 aufgebrummt, dazu 9000 Euro Geldstrafe und eine Freiheitsstrafe von 2 Jahren, natürlich auf Bewährung. Wegen Betruges in 38 und versuchten Betruges in 22 Fällen. Ich frage mich, warum in diesem Fall nicht einfach mal neben dem Betrug versuchte Körperverletzung in 60 Fällen dazugepackt wurde. Nichts anderes war es. Aber wahrscheinlich wird von einer Gefängnisstrafe abgesehen, weil auch wir sparen müssen. Nachdem man dem Metzger seine Tatwaffe durch das Berufsverbot abgenommen hat, befürchtet man da wahrscheinlich nichts mehr.

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