Unverzichtbar und Systemrelevant

Corona geht so langsam zu Ende.

Und wir haben gelernt: es ist ein großer Unterschied, ob man Systemrelevant ist oder unverzichtbar. Wenn man Systemrelevant ist, wird man am Leben gehalten.

Wenn man unverzichtbar ist, muss man sich selbst am Leben halten. Kultur ist nämlich unverzichtbar. Also verzichtbar. Wobei: vielleicht habe ich das falsch verstanden. Nur die Kultur ist unverzichtbar, nicht aber die Kulturschaffenden. Vielleicht reicht es ja, wenn Papier in der Nationalbibliothek eingelagert ist, um unsere Kultur zu erhalten.

Was ich aber eigentlich sagen wollte: Danke an die Kulturschaffenden! Mit eurem Verzicht, der jetzt mit Höhen und Tiefen zwei Jahre lang währt, zahlt ihr die Zeche für Corona. Und damit euch das auch bewusst ist, werdet ihr auch weiterzahlen. Zum Beispiel kommt das Staatstheater Mainz mit mehreren Milllionen Euro weniger aus. Das ist euer kleiner Beitrag für Deutschland. Seid stolz darauf!

Und denkt dran, wofür das gut ist: dafür konnten beispielsweise die fleischverarbeitenden Industrien weitermachen wie immer. Nicht nur beim Schlachten, sondern auch beim Füttern von CDU/CSU-Abgeordneten mit Nebenverdiensten. Und damit hält sich die Demokratie – sonst müssten wir ihnen nachher mehr zahlen – und das können wir ja nicht, haben ja genug für Corona-Maßnahmen ausgegeben.